Hola nuestros amigos! 12.11.2015 – 22.11.2015
Vor 2 Wochen haben wir
südamerikanischen Boden betreten und endlich sind wir so richtig auf
dem Weg nach Valdes´zum Wale beobachten.
Wir sind ein wenig in
Eile, da die Wale ab Mitte Dezember weiterziehen und da kann man
schon mit Fug und Recht sagen „Aber wir haben doch keine Zeit!!!“
Die 1.500 km von Buenos Aires nach Valdes´führen durch ein wenig
spannendes Gebiet und da dachte ich mir, dass es an der Zeit ist,
unseren ersten Blogeintrag zu schreiben. Der Flug von Buenos Aires
war zwar länger als gedacht, aber wir alle haben es gut
überstanden, besonders Marietta. Sie fand alles derart spannend,
dass es ihr schwerfiel, die Augen zuzumachen. Insgesamt waren es dann
doch über 27 Stunden, die zwischen unserem Aufbruch in Recke und
unserer Unterkunft im Stadtteil San Telmo in BA lagen. Die erste
Unterkunft hatten wir bereits im Vorfeld gebucht. Wir hatten ein
kleines Apartment, welches im Haus einer sehr herzlichen und
hilfsbereiten Familie integriert war.
Zunächst einmal wurden wir zum Kaffee in die Küche geführt und haben uns, so gut es ging, voneinander erzählt. Es wurde ausschließlich spanisch gesprochen und wie sich in den nächsten Tagen herausstellen sollte, muss man nach englischsprachigen Argentiniern manchmal lange suchen. Öfters werden wir allerdings auf deutsch angesprochen und sonst bleibt noch die Landessprache die ich ein wenig kann und Andre gar nicht aber es funktioniert gut, mit Händen und Füßen und ein paar Vokabeln kommen wir gut klar. Drei Übernachtungen verbrachten wir in B A. Es gab einiges zu organisieren und etwas Sightseeing stand auch noch auf dem Programm. Auf jeden Fall verstehen wir, das im Reiseführer steht, dass man Großstädte lieben muss um BA zu mögen. Die Häuser sind schon ganz schön runter gekommen und es gab nicht soviel interessantes zu sehen. Super interessant fanden wir BA älteste Kirche und den angrenzenden Friedhof. Ja Friedhof, Andre hat mich auch nicht schlecht angesehen als ich sagte das ich mir einen Friedhof ansehen möchte. Auf dem Friedhof von Recoleta stehen nur Mausoleen von Menschen mit sehr viel Geld. Viel Marmor, Kirchenfenster und aufwendig gestaltete Särge kann man durch die Gitter der einzelnen Fenster betrachten.
Zunächst einmal wurden wir zum Kaffee in die Küche geführt und haben uns, so gut es ging, voneinander erzählt. Es wurde ausschließlich spanisch gesprochen und wie sich in den nächsten Tagen herausstellen sollte, muss man nach englischsprachigen Argentiniern manchmal lange suchen. Öfters werden wir allerdings auf deutsch angesprochen und sonst bleibt noch die Landessprache die ich ein wenig kann und Andre gar nicht aber es funktioniert gut, mit Händen und Füßen und ein paar Vokabeln kommen wir gut klar. Drei Übernachtungen verbrachten wir in B A. Es gab einiges zu organisieren und etwas Sightseeing stand auch noch auf dem Programm. Auf jeden Fall verstehen wir, das im Reiseführer steht, dass man Großstädte lieben muss um BA zu mögen. Die Häuser sind schon ganz schön runter gekommen und es gab nicht soviel interessantes zu sehen. Super interessant fanden wir BA älteste Kirche und den angrenzenden Friedhof. Ja Friedhof, Andre hat mich auch nicht schlecht angesehen als ich sagte das ich mir einen Friedhof ansehen möchte. Auf dem Friedhof von Recoleta stehen nur Mausoleen von Menschen mit sehr viel Geld. Viel Marmor, Kirchenfenster und aufwendig gestaltete Särge kann man durch die Gitter der einzelnen Fenster betrachten.
Was uns auch sehr gut
gefallen hat, sind der Kunsthandwerkermarkt am Samstag auf dem
Vorplatz der Kirche Basilica de Nuestra Senora de Pilarund und am
Sonntag in San Telmo. Kein Schickschnack sondern nur wirklich schöne
Sachen werden angeboten, man könnte plötzlich alles gebrauchen.
Wie gut, dass unser Auto dafür zu klein ist. Wenn ich unser Gepäck betrachtete, wussten wir eh nicht, wie wir dass alles noch unter bekommen sollten.
Wie gut, dass unser Auto dafür zu klein ist. Wenn ich unser Gepäck betrachtete, wussten wir eh nicht, wie wir dass alles noch unter bekommen sollten.
Auf den Flughäfen waren
wir immer auf Gepäckwagen angewiesen um alles mitzubekommen. Zwei
Wanderrucksäcke, eine große Reisetasche, ein Tagesrucksack,
Judith´s prall gefüllter Fotorucksack, eine Tasche gefüllt mit
Babyutensilien (was man so alles meint für ein Baby zu brauchen, da
kann man(n) nur staunen) und die Laptoptasche. Ach ja, nicht zu
vergessen, der über 8 Kilogramm schwere Wicht mussten irgendwie
mit. Marietta kann zwar mit ihren 7 ½ Monaten schon ganz passabel
stehen, aber ans Laufen ist noch nicht zu denken. Ihr seht, eine
logistische Herausforderung, zum einen der Transport sowie die Sachen
später noch im bereits in Deutschland voll gepackten Auto
unterzubringen.
Aber ich bin
abgeschweift. Zwar hatten wir unsere Unterkunft in San Telmo, wo am
Sonntag Tango getanzt wird, aber wir wussten nicht wann. Und so
liefen wir dreimal zum Antik- und Kunsthandwerkermarkt und bekamen
doch leider nur zwei professionelle Tänze mit. Für alle, denen es
Vorort nicht so ergehen soll uns wurde jetzt gesagt: Auf der Plaza
Defuensa startet der Tango ab 14.00 Uhr bis zum späten Nachmittag,
ab 22.00 Uhr startet der freie Tanz für jedermann.
Adios BA! Für uns ging
es Montag morgens in aller Frühe auf die Fähre und nach Uruguay. 1
Stunde auf dem Wasser und 3 weiteren Stunden im Bus erreichten wir
mittags Montevideo.
Und unser erster Weg ging direkt zu unserem Agenten. Schließlich wollten wir unser Auto so bald wie möglich aus dem Container befreien. Eduardo war leider nicht da, aber sein Sohn German erwies sich als sehr hilfsbereit. Als wir feststellten, dass es mit unserer Unterkunft ein Problem gab, kümmerte er sich und kurz darauf hatten wir ein Zimmer.
Und unser erster Weg ging direkt zu unserem Agenten. Schließlich wollten wir unser Auto so bald wie möglich aus dem Container befreien. Eduardo war leider nicht da, aber sein Sohn German erwies sich als sehr hilfsbereit. Als wir feststellten, dass es mit unserer Unterkunft ein Problem gab, kümmerte er sich und kurz darauf hatten wir ein Zimmer.
German begleitete uns zur
Unterkunft, zur Bank und danach zeigte er uns die Fußgängerzone wo
wir alles weiter was wir benötigten fanden. Die Tage in Montevideo,
insgesamt drei, verbrauchten wir mit Organisieren. Es waren für
Andre einige Wegen wegen des Autos zu unternehmen und wir haben uns
dann noch ein Navi gekauft. Am Mittwoch war es dann endlich soweit.
Zusammen mit Eduardo fuhren wir in den Hafen. Als die Plombe vom
Container aufgebrochen wurde, standen wir ganz gespannt davor. Andre
durfte Sir Mortimer aus seinem Gefängnis befreien und verbrachte den
Nachmittag damit, dass Auto reisefertig zu packen.
Morgens wollten wir uns noch kurz an einem Einkaufscenter mit Lebensmitteln versorgen, dass „mal eben“ endete um 13.30 Uhr. Jetzt war unser Auto wieder so voll, dass wir beschlossen, Feierabend zu machen. Am Strand fanden wir hinter einer Tankstelle einen schönen Platz zum Übernachten. Keine zwei Kilometer Luftlinie von unserem Hostel entfernt. Tankstellen sind in Argentinien zum Teil sehr gut zum Übernachten geeignet. Es gibt Toiletten, Wasser, evtl. WiFi und wie in diesem Fall Rasen und Palmen. Am nächsten Morgen verließen wir die Stadt in Richtung Grenze zu Argentinien. 20 km vor der Grenze suchten wir nach einer Möglichkeit zum Übernachten, als Edmund uns ansprach und fragte ob wir Hilfe bräuchten. Am Ende des Tages stand unser Auto auf dem Rasen vor seinem Haus und wir verbrachten mit ihm und seiner Frau sowie deren zwei Kindern einen schönen Abend.
Am nächsten Morgen fiel Andre ein Problem auf. Wir hatten bislang lediglich eine KFZ Haftpflichtversicherung für Uruguay. Ihm wurde von der HDI Versicherung erzählt, dass wir als Ausländer in Uruguay lediglich eine Versicherung für das Land abschließen können. Aber bei jeder Polizeikontrolle kann man nach den Versicherungspapieren gefragt werden. Da es Samstag war, konnten wir keine Versicherung abschließen und mussten so ohne Versicherungsschutz in Argentinien einreisen. Der Grenzübertritt verlief glücklicherweise ohne Probleme. In Argentinien angekommen kam es zum nächsten Problem. Wir konnten an keinem der Geldautomaten unsere VISA Card nutzen. Dies war eine Woche zuvor noch unproblematisch. Die Vermutung lag nah, dass es mit den Wahlen in Argentinien zusammenhängen könnte. Um wieder etwas „flüssig“ zu sein, half uns Thomas. Ein Deutscher den wir in Zarate kennengelernt hatten. Er tauschte unsere letzten Dollar gegen Peso zum Schwarzmarktkurs. Ein sehr viel bessere Kurz als man in der Bank beim Abheben bekäme. So bereuten wir schnell, dass wir nicht mehr Dollar eingeführt haben. In Uruguay und Chile ist ohne weiteres möglich, Dollar am Automaten zu bekommen. Dies geht jedoch nicht in Argentinien.
Morgens wollten wir uns noch kurz an einem Einkaufscenter mit Lebensmitteln versorgen, dass „mal eben“ endete um 13.30 Uhr. Jetzt war unser Auto wieder so voll, dass wir beschlossen, Feierabend zu machen. Am Strand fanden wir hinter einer Tankstelle einen schönen Platz zum Übernachten. Keine zwei Kilometer Luftlinie von unserem Hostel entfernt. Tankstellen sind in Argentinien zum Teil sehr gut zum Übernachten geeignet. Es gibt Toiletten, Wasser, evtl. WiFi und wie in diesem Fall Rasen und Palmen. Am nächsten Morgen verließen wir die Stadt in Richtung Grenze zu Argentinien. 20 km vor der Grenze suchten wir nach einer Möglichkeit zum Übernachten, als Edmund uns ansprach und fragte ob wir Hilfe bräuchten. Am Ende des Tages stand unser Auto auf dem Rasen vor seinem Haus und wir verbrachten mit ihm und seiner Frau sowie deren zwei Kindern einen schönen Abend.
Am nächsten Morgen fiel Andre ein Problem auf. Wir hatten bislang lediglich eine KFZ Haftpflichtversicherung für Uruguay. Ihm wurde von der HDI Versicherung erzählt, dass wir als Ausländer in Uruguay lediglich eine Versicherung für das Land abschließen können. Aber bei jeder Polizeikontrolle kann man nach den Versicherungspapieren gefragt werden. Da es Samstag war, konnten wir keine Versicherung abschließen und mussten so ohne Versicherungsschutz in Argentinien einreisen. Der Grenzübertritt verlief glücklicherweise ohne Probleme. In Argentinien angekommen kam es zum nächsten Problem. Wir konnten an keinem der Geldautomaten unsere VISA Card nutzen. Dies war eine Woche zuvor noch unproblematisch. Die Vermutung lag nah, dass es mit den Wahlen in Argentinien zusammenhängen könnte. Um wieder etwas „flüssig“ zu sein, half uns Thomas. Ein Deutscher den wir in Zarate kennengelernt hatten. Er tauschte unsere letzten Dollar gegen Peso zum Schwarzmarktkurs. Ein sehr viel bessere Kurz als man in der Bank beim Abheben bekäme. So bereuten wir schnell, dass wir nicht mehr Dollar eingeführt haben. In Uruguay und Chile ist ohne weiteres möglich, Dollar am Automaten zu bekommen. Dies geht jedoch nicht in Argentinien.
Nun ist es Sonntag und
wir befinden uns auf der Straße Nr. 3 in Richtung Valdes.
Die Landschaft ist etwas eintönig aber in den kilometerlangen Wassergräben links und rechts der Straße tummeln sich verschiedene Vögel.
Die Landschaft ist etwas eintönig aber in den kilometerlangen Wassergräben links und rechts der Straße tummeln sich verschiedene Vögel.
Gestrandet in Azul 23.11.2015 – 26.11.2015
Eigentlich
ging es am Abend nur darum, auf dem Camping Municipal einen
Stellplatz für die Nacht zu finden. Aber als wir am nächsten Morgen
noch einmal probieren an Geld zu kommen wurden wir erneut enttäuscht.
Kein Geld, nada, niente, nichts!!!
Am
Tag zuvor hattenen wir auf dem Campingplatz Frederic kennen gelernt.
Einen 74 jährigen Fahrradreisenden der in den letzten vier Jahren
über 80.000 km zurück gelegt hat. Frederic ist Spanier aber er
spricht auch sehr gut deutsch. Er versucht uns zu helfen und dem
Problem in den Baken auf den Grund zu gehen. Aber auch mit seiner
Hilfe erhlten wir keine Antwort. Wir hatten nun zwei Möglichkeiten.
Entweder einen Geldtransfer über Western Union oder zurück nach
Uruguay und dort Dollar aus dem Automaten zu ziehen und die in
Argentinien zu tauschen. Kurz entschlossen machten sich Andre und
Frederic auf den Weg ins 300 Kilometer entfernte Uruguay. Hierzu
fuhren sie von Azul bis Buenos Aires mit dem Bus und nach einer
kurzen Nacht nahmen sie die Fähre nach Uruguay. Marietta und ich
konnten in Azul bleiben und die Zeit nutzen uns ein wenig auszuruhen.
Wir hatten sogar das Glück, von Jorge und seiner Familie beherbergt
zu werden. Jorge ist begeisterter Motorradfahrer und reist selber
gerne. Zudem nimmt er seit über 20 Jahren überwiegend Reisende auf
zwei Rädern bei sich auf. Aber auch wir auf unseren vier Rädern
durften in seinem Garten campieren. 30 Stunden später standen
Frederic und Andre wieder in Jorges Garten und die finanziellen
Sorgen waren Geschichte. Am nächsten Tag hieß es dann ausschlafen
und den Tag entspannt angehen lassen. Am Abend wurde dann noch das
bereits angekündigte Asado nachgeholt. Zum Asado werden Freunde und
Nachbarn eingeladen, es wird ein Feuer entfacht und ein gutes Stück
Rindfleisch gegrillt. Trotz der Verständigungsprobleme war es ein
sehr schöner Abend. Es wurde viel gegessen, gelacht und erzählt.
Was nicht verstanden wurde, wurde irgendwie übersetzt.
Peninsula Valdes 28.11.2015 – 02.12.2015
Am
nächsten Morgen ging es dann nach dem Abschied für uns weiter in
Richtung Valdes. Zwei Tage später waren wir dann auf der Halbinsel
angekommen, die für die Möglichkeit zur Walbesichtigung bekannt
ist. Bereits am ersten Nachmittag hatten wir das große Glück, von
unserem Stellplatz der noch vor dem offiziellen Parkeingang lag zwei
Wale beobachten zu können.
Zudem gesellte sich am Abend ein Seelöwe auf den Felsvorsprung direkt unterhalb der Klippe auf der wir standen. Er verbrachte die Nacht dort und wurde am Morgen von seinen Frauen abgeholt. Die Szene wirkte so, als würde sich dieses Ritual allmorgendlich wiederholen.
Zudem gesellte sich am Abend ein Seelöwe auf den Felsvorsprung direkt unterhalb der Klippe auf der wir standen. Er verbrachte die Nacht dort und wurde am Morgen von seinen Frauen abgeholt. Die Szene wirkte so, als würde sich dieses Ritual allmorgendlich wiederholen.
Vier
Tage verbrachten wir auf Valdes. Es war zwar für die Walsaison
bereits etwas spät aber es hat sich trotzdem gelohnt. Wir konnten
Wale beobachten wie sie im Meer mit ihrem Jungen spielten, zudem
konnten wir Guanacos, Mana, Geier und Pinguine bestaunen. Das
absolute Highlight war aber die Beobachtung eines Orkas, der die
Küste auf der Suche nach Robben entlang schwamm. Eine Stunde konnten
wir den Orka beobachten wie er den Strand auf und ab schwamm.
Auch
unser Landy konnte das erste mal in Südamerika ein wenig
Geländetauglichkeit beweisen. So sind doch alle Straßen auf Valdes
Piste bzw. zum großen Teil Wellblechpiste.
Morgen
geht es für uns weiter. Auf den Weg nach Feuerland werden wir uns
noch einige Pinguinkolonien, Seelefanten sowie einen versteinerten
Wald anschauen. Von diesen und anderen Erlebnissen dann im nächsten
Eintrag.
Am ECO Camp angekommen werden wir gleich von Victor begrüßt. Wir verbringen den Tag am See und geniessen die Sonne.
Am Abend kommt noch ein französisches Pärchen mit ihrem Camper und so ist für Unterhaltung gesorgt. Am Heilig Abend treffen einige Freunde von Victor ein. Mit uns und den Franzosen sind wir eine Gruppe von ca. 15 Personen, die sich um 21.00 Uhr zum Asado im Gemeinschaftsraum einfinden. Zuvor wurde von Victors Freunden ein Buffet gezaubert. Bestand unser erstes Asado in Azul lediglich aus Fleisch und Weißbrot, staunen wir nicht schlecht als wir den Raum betreten und all die Köstlichkeiten sehen. Es gibt Avocados mit Krebsfleisch gefüllt, Garnelenspieße, Platten mit Muscheln und Hähnchenrollen, verschiedene Salate, Muschelsuppe, selbstgemachte Soßen und Dips, Artischocken und nachdem unser Hunger bereits durch die Vorspeisen gestillt ist, werden verschiedene gegrillte Fleischsorten wie Rind, Lamm und Hähnchen serviert. Nach dem Essen stehen alle beisammen und unterhalten sich so gut es geht. Für uns ist es wieder ein wunderschönes Erlebnis, wie selbstverständlich wir in dieser Gruppe aufgenommen werden und wie sich alle um unser Wohl bemühen.
Wie bereits im oberen Teil erwähnt, hat uns eine kleine Pannenserie erwischt. Die bereits beschriebenen Problemen sollten leider nicht die letzten bleiben. Nach einigen Werkstattbesuchen und einigen nach wie vor nicht geklärten Problemen am Fahrzeug haben wir uns dazu entschieden unsere Südamerikareise vorerst zu beenden. Da wir mit unserer Tochter Marietta ein Baby an Bord sitzen haben wollen wir keine Risiken eingehen.
Der laaaange Weg nach Süden
Von Valdés geht es für
uns zunächst weiter in Richtung Süden. Unser Ziel ist Ushuaia, die
südlichste Stadt der Welt. Doch bis dort sind es noch viele viele
Kilometer und es gibt auch noch etwas zu sehen. Wir folgen weiter der
Ruta 3. Dies ist die Hauptachse von Nord nach Süd. Obwohl es die
Hauptverbindungsstraße entlang der Ostküste ist, darf man sich die
Ruta 3 nicht wie eine Autobahn in Deutschland vorstellen. Sie ist
zwar auf der gesamten Länge asphaltiert, doch manchmal erinnert sie
an eine deutsche Landstraße. Übernachtungsmöglichkeiten finden
sich entweder an Tankstellen oder, wie in Fitzroy, auf kleinen
örtlichen Campingplätzen.
Unser erstes Ziel nach
Valdés ist Punta Tombo, wo wir uns die größte
Magellan-Pinguinkollonie nördlich der Antarktis anschauen wollen.
Die Zahl der dort lebenden Pinguine beläuft sich zwischen 500.000
und 2 Mio. Tiere. Die Pinguine leben in kleinen Erdhöhlen, in denen
sie ihren Nachwuchs beaufsichtigen, auf einem riesigen Areal. Für
die Touristen wurden Wege angelegt, damit die Tiere in ihrer
natürlichen Umgebung nicht gestört werden. Die Pinguine haben sich
jedoch so an den Menschen gewöhnt, dass sie auf ihren Wanderungen
zum Wasser die Wege kreuzen und sich nicht an den Menschen stören.
Stundenlang kann man sich das drollige Treiben der Frackträger
anschauen.
Der nächste Abstecher
führt uns zum Monumento Natural Bosques Petrificados, dem
versteinerten Wald. Die einst dort wachsenden Bäume wurden durch
vulkanische Aktivitäten versteinert. Durch Wind und Regen werden die
Baumstämme allmählich frei gelegt. Die Riesen aus Stein sehen
echten Bäumen in Struktur und Farbe zum Verwechseln ähnlich. Man
könnte meinen, dass die Bäume von Menschenhand gefällt wurden.
Zwischen Punta Tombo und
den versteinerten Wäldern haben wir noch einen kurzen Abstecher in
den Hafenort Puerto Deseado unternommen. Dort angekommen fiel uns in
der Stadt ein Camper mit Göttinger Kennzeichen auf. Als wir später
auf dem örtlichen Campingplatz standen, kam auch der Camper aus
Göttingen dazu. Karin und Thomas, die bereits auf das Ende ihrer
Reise zusteuern, hatten viele gute Infos für uns. Kurz entschlossen
wurde nach einem gemeinsamen Spaziergang der gemütliche Abend mit
lecker Rotwein eingeläutet.
Am nächsten Tag fuhren
wir noch in den benachbarten Canyon. Die Landschaft war wunderschön
und das Fahren erinnerte an ein Off Road Training.
Der Ostküste bzw. der
Ruta 3 folgen wir nach dem versteinerten Wald bis Rio Gallegos. Rio
Gallegos nutzen wir um unsere Vorräte aufzufüllen. Nach unserem
Großeinkauf wollen wir auf dem in unserem Navi angezeigten Camping
übernachten. Da dieser nur 600 Meter vom Supermarkt entfernt liegt,
scheint es ein entspannter Abend zu werden. Angekommen, stellt sich
heraus, dass ausschließlich Zelte auf dem privaten Camping / BBQ
Areal zugelassen sind. Der Besitzer hat aber ein Herz für uns (oder
für Marietta?!) und lässt uns ausnahmsweise dort übernachten.
Am nächsten Tag biegen
wir von der laaaangen und manchmal auch laaaangweiligen Ruta 3 ab.
Wir folgen der Ruta 40 bis zum Grenzübergang bei Villa Dorotea und
passieren dort das erste Mal die Grenze zu Chile.
Wir hatten unseren Plan geändert und wollten, bevor es nach Ushuaia geht, einen Abstecher zum Nationalpark Torres del Paine machen. Dieser soll einer der spektakulärsten in Chile sein und wir hofften ihn noch in der Vorsaison mit nicht ganz so vielen Touristen teilen zu müssen. Ausgangspunkt für uns ist die kleine Stadt Puerto Natales wo wir uns zunächst für zwei Nächte auf einem Campingplatz hinter einem netten Hostel einquartieren. Wir nutzen die Zeit um unseren Aufenthalt im Nationalpark zu planen und den dritten Advent mit einem leckeren Essen im Restaurant zu feiern.
Wir hatten unseren Plan geändert und wollten, bevor es nach Ushuaia geht, einen Abstecher zum Nationalpark Torres del Paine machen. Dieser soll einer der spektakulärsten in Chile sein und wir hofften ihn noch in der Vorsaison mit nicht ganz so vielen Touristen teilen zu müssen. Ausgangspunkt für uns ist die kleine Stadt Puerto Natales wo wir uns zunächst für zwei Nächte auf einem Campingplatz hinter einem netten Hostel einquartieren. Wir nutzen die Zeit um unseren Aufenthalt im Nationalpark zu planen und den dritten Advent mit einem leckeren Essen im Restaurant zu feiern.
Nationalpark Torres del Paine
Am
Montag geht es endlich in den Nationalpark Torres del Paine. Dieser
wird als einer der schönsten Nationalparks Chiles bezeichnet.
Bekannt sind vor allem die drei Torres (Türme) des zentralen
Bergmassives. Diese ragen steil in den Himmel und bilden, wenn man
sie denn zu Gesicht bekommt, eine grandiose Kulisse. Zunächst führt
uns der Weg über den kleinen Ort Cerro Castillo, ein kleiner Ort an
dem eigentlich nur das zentrale Café bekannt ist. Hier kann man sich
gut mit Kartenmaterial und allerlei Andenken versorgen.
Hinter
Cerro Castillo biegt man in eine Schotterstraße ein und fährt diese
bis zum Parkeingang. Wir fahren noch einige Kilometer weiter zum
Campingplatz Torres. Dort angekommen sind wir begeistert von der
Aussicht und beschließen die Nacht dort zu bleiben. Um 20.00 Uhr
heißt es aber Sachen packen und den Platz verlassen. Grund hierfür
ist, dass dieser Campingplatz ausschließlich für Zelte gedacht ist.
Wir haben uns zwar zunächst darüber gewundert, dass wir das
einzige Fahrzeug auf dem Platz waren, haben uns aber keine weiteren
Gedanken darüber gemacht. So müssen wir 20 Meter weiter auf den
Parkplatz fahren und dort kampieren. Dafür bekommen wir unser Gelds
zurück und dürfen trotzdem Dusche und Küche nutzen.
In
den folgenden Tagen erkunden wir den Park und unternehmen einige
kleine Wanderungen.
Ein kurzer Walk führt uns zum Wasserfall Salto Grande und weiter zum Lago Nordenskjöld.
Die dreistündige Wanderung wird zu unserer schönsten im Torres del Paine. Nicht zuletzt da an diesem Tag das Wetter einfach perfekt ist.
Eine weitere schöne Tageswanderung unternehmen wir zum Gletscher Grey. Morgens muss man erst mit dem Catamaran über den Lago Pehoe fahren. Danach führt uns der Weg zunächst durch eine kleine Schlucht, vorbei am Lago Grey, auf dem die ersten Eisschollen zu sehen sind. Diese stammen von der Abbruchkante des Gletschers. Die Aussicht auf den Gletscher ist sehr beeindruckend. Wir können uns von oben einen guten Überblick über die Ausmaße des Gletschers verschaffen.
Ein kurzer Walk führt uns zum Wasserfall Salto Grande und weiter zum Lago Nordenskjöld.
Die dreistündige Wanderung wird zu unserer schönsten im Torres del Paine. Nicht zuletzt da an diesem Tag das Wetter einfach perfekt ist.
Eine weitere schöne Tageswanderung unternehmen wir zum Gletscher Grey. Morgens muss man erst mit dem Catamaran über den Lago Pehoe fahren. Danach führt uns der Weg zunächst durch eine kleine Schlucht, vorbei am Lago Grey, auf dem die ersten Eisschollen zu sehen sind. Diese stammen von der Abbruchkante des Gletschers. Die Aussicht auf den Gletscher ist sehr beeindruckend. Wir können uns von oben einen guten Überblick über die Ausmaße des Gletschers verschaffen.
Die
letzten zwei Tage verbringen wir am Lago Azul im sogenannten ECO
Camp. Leider regnet es am zweiten Tag geregnet und wir müssen den
Tag überwiegend im Auto verbringen. Somit haben wir aber die
Gelegenheit, unsere Standheizung über einen längeren Zeitraum
auszuprobieren und schätzen zu lernen.
Ausserdem wird zumindest Judith abends belohnt, als ich im Auto Babysitte, geht sie noch einmal bei jetzt gutem Wetter auf Fotoexkursion. Und sie hat das Glück dass nur 10 Meter von ihr entfernt 2 Pumas spielend die Böschung herunterkommen. Als Mutter und Sohn sie bemerken halten diese an und beobachten sie, wie sie ihre Fotos schiesst. Ein unglaubliches Erlebnis! Und ein unglaubliches Glück!
Zudem haben wir einen netten Kontakt zu Victor, dem Besitzer des ECO Camps. Dieser läd uns auch noch für Weihnachten ein. Da wir noch nichts geplant haben, nehmen wir die Einladung sehr gerne an. Die zwei Tage bis zu den Feiertagen verbringen wir noch einmal in Puerto Natales. Es müssen noch einige Dinge eingekauft werden, Wäsche gewaschen und ich nutzte die Zeit um einige Kleinigkeiten am Auto zu checken. Hierzu quartieren wir uns wieder im Hinterhof des Hostel "Josmar 2" ein.
Auf der Fahrt zurück in den Park sehen wir viele Gauchos mit ihren Herden ziehen. Unsere Vermutung ist, dass sie pünktlich zu Weihnachten nach Hause zurückkehren, denn zuvor haben wir noch nicht das Vergnügen gehabt.
Ausserdem wird zumindest Judith abends belohnt, als ich im Auto Babysitte, geht sie noch einmal bei jetzt gutem Wetter auf Fotoexkursion. Und sie hat das Glück dass nur 10 Meter von ihr entfernt 2 Pumas spielend die Böschung herunterkommen. Als Mutter und Sohn sie bemerken halten diese an und beobachten sie, wie sie ihre Fotos schiesst. Ein unglaubliches Erlebnis! Und ein unglaubliches Glück!
Zudem haben wir einen netten Kontakt zu Victor, dem Besitzer des ECO Camps. Dieser läd uns auch noch für Weihnachten ein. Da wir noch nichts geplant haben, nehmen wir die Einladung sehr gerne an. Die zwei Tage bis zu den Feiertagen verbringen wir noch einmal in Puerto Natales. Es müssen noch einige Dinge eingekauft werden, Wäsche gewaschen und ich nutzte die Zeit um einige Kleinigkeiten am Auto zu checken. Hierzu quartieren wir uns wieder im Hinterhof des Hostel "Josmar 2" ein.
Auf der Fahrt zurück in den Park sehen wir viele Gauchos mit ihren Herden ziehen. Unsere Vermutung ist, dass sie pünktlich zu Weihnachten nach Hause zurückkehren, denn zuvor haben wir noch nicht das Vergnügen gehabt.
Am ECO Camp angekommen werden wir gleich von Victor begrüßt. Wir verbringen den Tag am See und geniessen die Sonne.
Am Abend kommt noch ein französisches Pärchen mit ihrem Camper und so ist für Unterhaltung gesorgt. Am Heilig Abend treffen einige Freunde von Victor ein. Mit uns und den Franzosen sind wir eine Gruppe von ca. 15 Personen, die sich um 21.00 Uhr zum Asado im Gemeinschaftsraum einfinden. Zuvor wurde von Victors Freunden ein Buffet gezaubert. Bestand unser erstes Asado in Azul lediglich aus Fleisch und Weißbrot, staunen wir nicht schlecht als wir den Raum betreten und all die Köstlichkeiten sehen. Es gibt Avocados mit Krebsfleisch gefüllt, Garnelenspieße, Platten mit Muscheln und Hähnchenrollen, verschiedene Salate, Muschelsuppe, selbstgemachte Soßen und Dips, Artischocken und nachdem unser Hunger bereits durch die Vorspeisen gestillt ist, werden verschiedene gegrillte Fleischsorten wie Rind, Lamm und Hähnchen serviert. Nach dem Essen stehen alle beisammen und unterhalten sich so gut es geht. Für uns ist es wieder ein wunderschönes Erlebnis, wie selbstverständlich wir in dieser Gruppe aufgenommen werden und wie sich alle um unser Wohl bemühen.
Am ersten
Weihnachtsfeiertag machen wir uns auf den Weg in Richtung Feuerland.
Durch den gemeinsamen Heiligen Abend mit Victor und seinen Freunden
wird uns Torres del Paine immer in ganz besonderer Erinnerung
bleiben.
Ganz im Süden: Feuerland
Am ersten Weihnachtsfeiertag geht unsere Reise weiter in Richtung Süden bzw. dem Ende der Welt. Unser Ziel ist es die südlichste Stadt der Welt, Ushuaia, zu besuchen. Zunächst fahren wir von Puerto Natales bis zum Fähranleger, von wo man über die Magellanstraße, nach Feuerland schauen kann. Da es bereits spät ist und wir nicht mehr am Abend hinüber auf die andere Seite wechseln wollen, stellen wir uns an den alten Leuchtturm, der uns Schutz vor dem heftigen Wind bietet und von wo wir einen tollen Blick auf´s Wasser haben. So können wir am Abend noch Delphine beobachten, die in der starken Strömung mal unter mal über dem Wasser schwimmen.
Auf Feuerland angekommen,
führt uns unser Weg zunächst über den kleinen Hafenort Porvenir.
Dieser Ort bietet die zweite Fährverbindung zwischen dem Festland
und Feuerland. Von hier aus fahren die Fähren nach Punta Arenas.
Diese Option wollen wir evtl. für unsere Rückfahrt nutzen. Von
Porvenir ist es nicht weit bis zur einzigen Königspinguinkolonie
Südamerikas. Auf dem Weg dorthin treffen wir einen alten Bekannten
mitten im nichts. An einem besonders steilen Anstieg fallen uns zwei
Radfahrer auf. Schon von weitem können wir erkennen, dass der Eine
von ihnen Frederic ist, den wir ja bereits aus Azul kennen. Die Welt
ist klein. Immer wieder trifft man irgendwo Bekannte. Nach einem
kurzen Smalltalk verabschieden wir uns wieder und fahren zu den
Königspinguinen. Nur hier kann man, wenn man keine Kreuzfahrt in die
Antarktis unternehmen möchte, diese Tiere sehen. Nun ist es
allerdings nicht so, wie man sich den Standort von Pinguinen
vorstellt. Die Tiere haben sich vor Jahren hier auf einer Wiese
angesiedelt. So geht der Besucher über das ehemalige Weideland und
steht auf einmal vor der Kolonie mit ca. 150 – 200 Tieren.
Am nächsten Tag, nachdem
wir die argentinische Grenze passiert haben, machen wir Halt auf dem
Campingplatz in Tolhuin. Tolhuin ist bekannt für seine Bäckerei
``La Union´´, die eine große und sehr gute Auswahl an Gepäck,
Törtchen und Empanadas zu bieten hat. Natürlich probieren wir uns
zufrieden bei diesem und einem späteren Aufenthalt durchs Angebot.
Zudem gibt es am See den Campingplatz „Hain“, der im Laufe der
Jahre durch seinen Besitzer und dessen Söhne zu einem
Abenteuerspielplatz wurde. Es wurden aus alten Flaschen,
Metallteilen, Holzpaletten und allerlei anderen Gegenständen
Spielgeräte gebaut. Sein Zelt kann man im Holztippi aufstellen und
es gibt eine Menge Feuerstellen mit Grillrost. Hier treffen wir die
beiden Schweizer Annina und Pascal wieder. Wir kennen uns bereits
durch einen gemeinsamen Abend in Puerto Madryn, haben uns aber
seither nicht wieder gesehen. Kurz entschlossen, verbringen wir einen
gemeinsamen Grillabend und lassen den Tag mit Bier, Wein und Fleisch
ausklingen. Am nächsten Morgen nach einem netten Frühstück fahren
wir drei weiter nach Ushuaia. Mit Annina und Pascal verabreden wir
uns zuvor für Silvester.
In Ushuaia angekommen,
stellen wir uns für die ersten beiden Nächte direkt an den Hafen.
Hier können wir gut das rege Treiben der Kreuzfahrtriesen
beobachten. Von Ushuaia fahren die Kreuzfahrer in die Antarktis los.
Für ca. 10.000 $ ist ein solcher Trip zu haben!
Ushuaia ist gerade
zwischen Weihnachten und Silvester der Treffpunkt vieler
„Overlander“. Schon hier im Hafen treffen wir auf viele bekannte
Gesichter. So wird unsere Silvestergruppe schnell größer und am
Ende finden sich am 30. Dezember eine Gruppe von 17 ½ Personen
sowie drei Hunden auf dem Camping Municipal ein. Jeder steuert etwas
zum gemeinsamen Grillen bei und so sitzen und schlemmen wir am
Silvesterabend an einer reich gedeckten Tafel.
Da der nächste Tag mit
25 C° wunderschön ist und die Gruppe sehr viel Spaß gemeinsam hat,
entschließen sich alle noch einen Tag zu bleiben und die warmen
Sonnenstrahlen zu genießen. Im Laufe des Tages füllt sich der Platz
immer mehr mit Einheimischen die ihr Neujahrs Asado zelebrieren und
so wird auch der 1. Januar zu einem besonderen Erlebnis für uns
Touristen. Es ist interessant, sich das Treiben an einem solchen Tag
anzuschauen. Das Grillen oder auch Asado genannt, zieht sich über
den ganzen Tag. Es wird nicht einfach Kohle zum Glühen gebracht und
dann Steak und / oder Würstchen gegrillt. Die Glut wird zunächst
sorgfältig vorbereitet. Dann werden die unterschiedlichsten Sorten
Fleisch gegrillt und wenn es ein besonderer Tag wie dieser ist, wird
ein Lamm pro Familie gegrillt. Am Ende hat jede Familie einen großen
Haufen Fleisch auf ihren Tellern und man fragt sich wie sie das
verspeisen können. Allerdings wird auch gerne geteilt, so reicht der
Familienvater, der direkt vor uns sein Feuer hat, erst mal eine 1
Liter Flasche Bier an uns weiter und spät abends noch etwas Fleisch
zum Probieren.
Nach dem Jahreswechsel
besuchen wir den Nationalpark „Tierra del Fuego“. Die Ruta 3,
der wir ja bereits von Buenos Aires einige tausend Kilometer gefolgt
sind, endet hier im Park an der Bahia Lapataia.
Wir unternehmen im Park
ein paar sehr schöne Wanderungen. Die Erste der Costera Trail führt
uns entlang der Küste. Der Weg verläuft zum Teil über Felsen,
Strände und durch dichten Wald. Die zweite Wanderung geht am
nächsten Tag bergauf. Steiler als gedacht verläuft der Cerro
Guanaco Trail zum ersten Aussichtspunkt. Von dem aus wir schon einen
schönen Blick über den Nationalpark haben. Von Annina und Pascal,
die wir hier im Park abermals trafen, hatten wir die Information,
dass der weitere Verlauf des Weges beschwerlich sei. So folgt ein
dichter Wald und eine Passage, die sehr schlammig sei. Nach kurzem
Überlegen entschließen wir uns dazu, den weiteren Aufstieg
zumindest zu probieren. Und so stehen wir nach weiteren 1 ½ Stunden
und einer wahren Schlammschlacht auf einem Hochplato und haben einen
schönen Ausblick auf den unter uns liegenden Lago Roca und die
umliegenden Berge. Den letzten Anstieg bis zum Gipfel nehmen wir aber
nicht mehr in Angriff. Die Wolken ziehen sich zu und es sieht nach
Regen aus. Auf dem Abstieg soll sich dies auch bewahrheiten. Wir sind
froh nicht weiter gegangen zu sein und hatten einen schönen
Wandertag.
Am dritten Tag im Park machen wir noch 4 weitere kurze Walks bevor wir goodbye Tierra del Fuego sagen.
Am dritten Tag im Park machen wir noch 4 weitere kurze Walks bevor wir goodbye Tierra del Fuego sagen.
Obligatorisch für den
Besuch im „Tierra del Fuego“ sind das Foto, dass auf das Ende der
Ruta 3 hinweist, sowie ein Besuch im Postamt. Im wohl südlichsten
Postamt der Welt (es sei denn es gibt in der Antarktis ein Postamt?)
kann man sich sogar einen Stempel in seinen Reisepass drucken lassen.
Nach diesen Tagen im
Nationalpark heißt es für uns Richtungswechsel. Von nun an führt
unser Weg in Richtung Norden. Aber bevor wir Feuerland endgültig
verlassen, schauen wir uns noch die älteste Estancia auf Feuerland
an. Die Estancia Haberton wurde vom britischen Missionar Thomas
Bridges 1886 gegründet. Er und später sein Sohn versuchten die
bedrohten Yahgan Indianer zu schützen. Auf der Estancia wurde bis in
die 1990er Jahre Schafzucht betrieben. Nachdem jedoch ein Großteil
der Schafe in einem Winter verendeten, wurde die Schafzucht
eingestellt. Heute werden Touren für Touristen angeboten und das
20.000 Hektar große Gelände nicht weiter bewirtschaftet.
Auf dem großen Gelände
gibt es die Möglichkeit an zwei Stellen zu übernachten. Wir sind
wieder mit Annina und Pascal verabredet und haben einen schönen
Platz am Fluss, wo wir uns auf einem Lagerfeuer Hamburger grillen.
Am nächsten Tag laufen wir gemeinsam zur Farm und nehmen an der Führung teil und gehen danach noch in das faszinierende Museum für Meeressäugetiere und Pinguine, das ebenfalls auf dem Gelände ist. An den Wänden wurden die einzelnen Tiere gemalt und davor ihre Skelette aufgehängt.
Am nächsten Tag laufen wir gemeinsam zur Farm und nehmen an der Führung teil und gehen danach noch in das faszinierende Museum für Meeressäugetiere und Pinguine, das ebenfalls auf dem Gelände ist. An den Wänden wurden die einzelnen Tiere gemalt und davor ihre Skelette aufgehängt.
Nach einem erneuten
Zwischenstopp in Tolhuin, wo wir einiges zu erledigen und
organisieren haben, geht es nach drei Wochen Feuerland wieder auf das
Festland zurück. Übrigens gibt es in der Bäckerei ``La Union´´
nicht nur gutes Essen, in der ersten Etage kann man in aller Ruhe
deren WiFi Netz nutzen.
Das erste Ziel auf dem
Festland ist Punta Arenas. Hier wollen wir uns zum Einen mit
Lebensmitteln eindecken, zum Anderen die Jahreskarte für die
chilenischen Nationalparks bei Conaf besorgen. (Das Hochhaus mit
seinen verspiegelten Fensterscheiben ist direkt neben dem Municipal
Friedhof gelegen. Mit dem Fahrstuhl geht’s in die 5. Etage und es
ist das Büro gegenüber) Die Jahreskarte ist im Verhältnis zu den
Einzeleintrittspreisen sehr viel günstiger. Da die Blankokarten für
Einzelpersonen ausgegangen sind, bekommen wir die Familienkarte
vergünstigt. Diese ist zwar immer noch etwas teurer, aber im
Verhältnis immer noch deutlich günstiger als jeden Park einzeln zu
zahlen. Auch hier haben wir schöne Erlebnisse wie freundlich
Südamerikaner auf Kinder reagieren. Alle im Großraumbüro flirten
mit unserer Tochter. Und diese genießt wie immer die viele
Aufmerksamkeit.
Da uns in den letzten
Wochen auffiel, dass an unseren Vorderreifen das Profil immer weniger
wurde, besorgen wir uns in der Freihandelszone Franca noch zwei neue
Reifen und genügend Öl um den bevorstehenden Ölwechsel machen zu
können.
Ein wenig haben wir uns
dann aber doch noch in Punta Arenas umgeschaut. Zum Einen
beeindrucken die Stadtpalais die sich die reichen Schafzüchter der
Gegend in der Vergangenheit haben bauen lassen. Einige von ihnen sind
ausschließlich mit Materialien gebaut und eingerichtet worden, die
aus Europa hierher verschifft wurden. Im Gegenzug haben die
Handelsschiffe die Schafwolle nach Europa zum weiteren vermarkten
mitgenommen.
Dieser Prunk setzt sich
auch auf dem oben genannten Friedhof fort. Ähnlich wie bereits in
Buenos Aires haben sich auch hier die reichen Familien der
Schafbarone pompöse Grabmäler errichten lassen.
Aber auch der gesellige
Teil sollte in Punta Arenas nicht zu kurz kommen. An unserem zweiten
Abend trudeln die beiden Schweizer Regula und Jörg auf dem
Stellplatz am Hostel ein. Wir hatten schon viel von den Beiden
gehört, sie aber bislang nur einmal kurz auf einem
Supermarktparkplatz getroffen. Schnell kommen wir ins Gespräch und
unser Vorschlag, gemeinsam zu Abend zu essen wird gerne angenommen.
So sitzen wir bis spät in die Nacht bei den Beiden im VW Bus und
geniessen Nudeln, Bier und Wein.
Von Punta Arenas geht es
für uns auf die Ruta 9 und später auf die Ruta 40. Dieser folgen
wir für die nächste Zeit. Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark
„Los Glaciares“. Hier wollen wir uns die Umgebung der Orte El
Calafate und El Chaltén mit ihren Gletschern und imposanten
Bergmassiven ansehen. Dazu aber im nächsten Bericht mehr.Von Bergen, Gletschern und Seen oder die erste Pannenserie hat uns erwischt
Einige Zeit ist vergangen
seit wir uns das letzte Mal gemeldet bzw. etwas verfasst haben. Die
letzten Wochen vergingen wie im Flug und wir hatten einige sehr
schöne Erlebnisse aber auch einige nicht so schöne. Zu letzteren
aber später mehr.
In diesem Bericht geht es
von Punta Arenas zum Nationalpark „Los Glaciars“ zum Fitz Roy
Massiv über die „Carretera Austral“ bis zum Vulkan Osorno.
Nachdem wir in Punta
Arenas alle unsere Besorgungen erledigt haben, geht es für uns
wieder zurück in Richtung Grenzübergang „Rio Turbio“. Doch
bevor wir diesen überschreiten, wollen wir uns noch das Schäferfest
in Villa Tehuelches anschauen. Dort angekommen, können wir direkt am
Festivalgelände parken und haben es dadurch nicht weit bis zu den
üppig belegten Grillständen. Nach einer ausgiebigen Versorgung mit
Gegrilltem schauen wir lange dem wilden Treiben der jungen Gauchos
auf dem Rodeoplatz zu.
Am Abend fahren wir noch
ein paar Kilometer und schlagen unser Nachtlager auf einem kleinen
Grillplatz direkt neben einem Fluss und nicht fern einer
Polizeistation auf. Nachdem wir unser Abendessen zubereitet haben,
gesellt sich noch Nikolas – www.oneman-onebike-onedream.de zu uns.
Den Soloradfahrer haben wir kurz zuvor bereits kennen gelernt, als
wir ihn auf der Straße überholten. Da wir etwas früher an der
Lagerstelle ankamen, hatten wir unser Essen bereits eingenommen als
Nikolas einbog. Das Angebot, den „Rest“ unseres Abendessens zu
vertilgen kann er nicht ablehnen. Wir, selber gerne mit dem Rad
unterwegs, haben natürlich eine entsprechend große Portion für ihn
mitgekocht.
Am nächsten Morgen gibt
es auf der Weiterfahrt ein tierisches Highlight. Direkt neben der
Straße fällt uns eine Schar großer Vögel auf. Doch etwas Abseits
dieser Vögel steht ein riesiger Vogel für sich allein. Zunächst
denken wir aus der Entfernung, dass es sich um ein Schaf handeln
muss. Doch beim näher kommen stellen wir fest, dass es sich um einen
Condor handelt. Wir haben zwar zuvor einige dieser sehr imposanten
Vögel hoch oben in der Luft gesehen, doch ein so großes Exemplar
haben wir noch nicht zu Gesicht bekommen. Auch bei den restlichen
großen Vögeln handelt es sich um Condore neben denen viele
Karakaras ( Geierfalken ) sitzen, die Größe ist vergleichbar mit
unseren Bussarden, doch neben den Condoren sehen sie klein aus.
Weiter geht unsere Fahrt
über den Grenzpass Rio Turbio, den wir ja bereits kennen, entlang
der Ruta Cuarenta., nach El Calafate. Von El Calafate gelangt man zum
Perito Moreno Gletscher. Der Perito Moreno Gletscher ist einer der
größten Gletscher des südamerikanischen Kontinents. Er erstreckt
sich über eine Länge von 30 km und hat eine Breite von ca. 2 km und
eine Höhe von 55 – 77 Meter. Besonders imposant ist es, sich das
„kalben“ des Gletschers von den sehr nett angelegten
Besucherterrassen anzuschauen. Doch bevor wir zum Gletscher fahren,
kampieren wir noch drei Tage am wunderschönen Lago Roca. Von hier
aus unternehmen wir eine Tageswanderung auf den Cerro Cristal. Diese
Wanderung ist für uns eine der schönsten Wanderungen auf dieser
Reise. Zum Einen ist die Aussicht vom Gipfel auf 1286m spektakulär.
Richtung Norden können wir den Perito Moreno Gletscher in seiner
gesamten Ausdehnung erkennen und in Richtung Süden sind die Berge
bis zu den Torres des Torres del Paine Nationalparks zu sehen. Eine
wirklich spektakuläre Aussicht! Beim Abstieg erleben wir dann noch
ein zweites Highlight. Als wir uns zum Familienfoto auf eine kleine
Ebene am Fuße des Gipfels gruppieren, fliegen zwei Condore auf
Augenhöhe und extrem nah. Diese Tiere zu beobachten ist immer ein
Erlebnis. Doch den Vögeln so nah in ihrer natürlichen Umgebung zu
sein, ist etwas ganz besonderes. Sie umkreisen uns und scheinen
neugierig zu sein. So haben wir Zeit sie in Ruhe zu beobachten.
Danach fahren wir aber
zum Perito Moreno und sind fasziniert von der Größe und der Höhe
der Zunge, der man sich bis auf wenige Meter über die
Besucherterassen nähern kann. Mit Bekannten die wir hier
wiedertreffen warten wir gespannt auf das kalben des Gletschers.
Immer wieder brechen Stücke heraus, trotzdem ist er einer der
wenigen Gletscher die wachsen.
Nachdem wir in El
Calafate unsere Vorräte aufgefüllt haben, geht es weiter zum Fitz
Roy. Entlang der Ruta 40 bieten sich auf der Fahrt noch einige sehr
schöne Aussichten. So geht die Fahrt entlang des Lago Argentino der
in den schönsten blau und türkis Farben schimmert, weiter durch
Schluchten deren Gesteinsformationen in vielen verschiedenen
Brauntönen erscheinen bis wir schließlich entlang des Lago Viedma
bis zum kleinen Ort El Chaltén gelangen. Hier wollen wir uns für
ein paar Tage auf einem Campingplatz einrichten und einige
Wanderungen unternehmen. Einen Tag nachdem wir angekommen sind, hören
wir zwei uns gut bekannte Stimmen. Annina und Pascal hatten bei der
Einfahrt in den Ort unseren Landy gesichtet und sie beschliessen nach
einer freudigen Begrüßung sich für die nächsten Tage neben uns zu
stellen.
Am nächsten Tag steht
die erste Wanderung auf dem Programm. Gemeinsam mit den beiden
Schweizern brechen wir zum Cerro Torre am Fuße des Fitz Roy auf. Der
Anstieg verläuft sehr entspannt. Wir haben einige sehr hübsche
Ausblicke auf die Berge und Gletscher. Nur der Blick auf den Fitz Roy
wird durch Wolken versperrt. Beim weiteren Aufstieg in Richtung
Gletschersee wird es dann zunehmend windiger und es fängt ein wenig
an zu regnen. Wir beschliessen zunächst weiter zu gehen in der
Hoffnung, dass es aufhören würde zu regnen. Doch diese Hoffnung hat
sich kurze Zeit später erledigt. Der Regen wird stärker und die
Wolken ziehen immer mehr zu. Somit beschließen Judith und ich zurück
zum Camping zu gehen und Annina und Pascal setzen die Wanderung
alleine fort.
Am folgenden Tag
unternehmen wir die zweite Wanderung. Gemeinsam mit den Schweizern
geht es zum Ausgangspunkt der Etappe. Sie führt uns entlang des Fitz
Roy Massivs bis zurück zu unserem Camping in El Chaltén. Auf den
ca. 15 km bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf die Berge
und die Gletscher und auf den Fitz Roy Nach einer langen und sehr
schönen Wanderung feiern wir am Abend gemeinsam Anninas Geburtstag
in deren Feuerwehrbus.
Die letzte Nacht
verbringen wir nicht mehr auf dem Camping in El Chaltén. Nachdem wir
uns für die kommenden Tage organisiert haben, treffen wir uns mit
den Schweizern sowie Inge und Viktor, die wir einige Tage zuvor
kennen gelernt haben, um gemeinsam den letzten Abend auf einem
kleinen Wanderparkplatz am Lago Viedma zu verbringen. Gemeinsam
genießen wir einen, so meinen wir zumindest, letzten gemeinsamen
Abend mit wundervollem Blick auf die Berge.
Am nächsten Morgen heißt
es Abschied nehmen. Wir wollen weiter und unsere Freunde aus der
Schweiz noch einen Tag wandern. Nach dem Frühstück machen wir uns
auf den Weg. Wir wollen über Tres Lagos weiter bis Gobernador
Gregores, einer kleinen Stadt an der Ruta 40. Doch es soll an diesem
Tag alles anders laufen. Kurz hinter Tres Lagos beginnt sie wieder:
DIE BUCKELPISTE! Schon seit einiger Zeit hab ich beobachtet, dass
sich eine Stütze unseres Dachgepäckträgers etwas verbogen hat.
Dies wollte ich im nächsten größeren Ort richten lassen. Doch dazu
soll es nicht kommen. Nach ca. 90 km Piste ist es soweit, die Stütze
bricht. Um kein weiteres Risiko einzugehen und die anderen Stützen
nicht zu gefährden machen wir uns auf den Rückweg nach Tres Lagos
in der Hoffnung dort jemanden zu finden der die gebrochene Stütze
schweißen kann. Leider können wir niemanden finden der uns weiter
helfen kann. Also machen wir uns auf den Weg zurück nach El Chaltén,
wo uns auch prompt das rote Feuerwehrauto entgegen kommt. Einen
Schweißer der uns helfen könnte, haben wir bereits gefunden und so
fahren wir gemeinsam mit Pascal, der mir hilft die Kisten vom Dach zu
holen, zu Guido. Dieser schweißt uns vor seiner Werkstatt die
gebrochene Halterung.
Gemeinsam mit Annina und
Pascal verbringen wir die Nacht wieder auf dem Platz am Lago Viedma.
Am nächsten Morgen
machen wir drei uns wieder auf den Weg. Unser Ziel sollen die „Cueva
de las Manos“ sein. Der Tag ist für uns alle eine lange Etappe. Da
wir leider eine sehr schöne Übernachtungsmöglichkeit verpasst
haben, fahren wir bis nach Bajo Caracoles, einem kleinen Ort der
eigentlich nur aus einem kleinen Hotel mit angeschlossener Tankstelle
(bestehend aus zwei Zapfsäulen), einigen Häusern und viel Staub
besteht. Die Nacht dürfen wir neben dem Hotel verbringen und am
nächsten Morgen sogar die Duschen des Hotels nutzen.
Die „Cueva de las
Manos“ gehören seit 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe. Ihren Namen
erhielt die Wand entlang des Canyons, da ein Großteil der
Höhlenmalereien aus Handnegativen besteht. Die Malereien wurden
zwischen 7.000 bis 1.000 vor Christus angefertigt. Die Höhle liegt
in der Schlucht des Rio Pinturas, für unser Nachtlager haben wir
uns einen Platz auf einem Plato oberhalb des Canyons gesucht von dem
wir einen grandiosen Überblick über die Schlucht haben. Den
Ausblick teilen wir uns mit Uwe und Silke. Beide lernten wir bereits
in Ushuaia kennen und trafen sie in El Chaltén erneut kurz wieder.
Als wir uns am Morgen auf
den Weg machen wollen geschieht....nichts. Erneut ist unsere
Startbatterie leer, was ich mir zunächst nicht erklären kann. Uwe
und Silke sind leider zuvor schon aufgebrochen. Trotzdem ist Hilfe
schnell organisiert, da ein Stück weiter am Straßenrand ein Pärchen
aus Frankreich in ihrem VW Bus übernachtet haben. Die beiden sind
kurze Zeit später zur Stelle und die Batterie ist schnell
überbrückt. Dann können wir weiter. Wir fahren durch ein
vulkanisches Gebiet, wo man an manchen Stellen auch noch gelbliches
Gestein erkennen kann. Somit mache ich mir über den leicht
schwefligen Geruch im Auto auch keine weiteren Gedanken.
Im Ort Perito Moreno
treffen wir erneut auf unsere Schweizer Freunde. Wir beschließen
erneut gemeinsam weiter zu fahren. Am Nachmittag machen wir
frühzeitig Halt am Lago Buenos Aires der später auf der
chilenischen Seite Lago General Carrera heißt. Wir genießen das
tolle Wetter und kühlen uns sogar im eiskalten See ab.
Nach dem Bad kommen wir
auf den Geruch im Vulkangebiet zu sprechen. Beide meinen dass sie den
Geruch nicht wahrgenommen hätten. In diesem Moment fällt mir das
morgendliche Batterieproblem ein und nach einem Kontrollblick kann
ich mir den Geruch erklären. Selbst nach der Stunde am See ist
unsere Batterie kochend heiß und der Geruch kommt eindeutig aus der
Batterie. Schnell ist klar das wir die Batterie austauschen müssen.
In einer abendlichen Aktion bauen wir die Batterien um bzw. die
Startbatterie aus. Als Ersatz dient zum Übergang nun unsere
Zweitbatterie. Zudem kann Pascal die Lösung für das Problem mit dem
Licht finden. Seit einigen Tagen streikt unser Abblendlicht. Auslöser
hierfür war der Lichtschalter. Ein Kontakt am Schalter hatte sich in
die Kunststoffhalterung gebrannt, so dass kein Stromfluss mehr
hergestellt werden kann. Als Notlösung ersetzen wir den Kontakt
durch eine Niete und das funktioniert super. Nach getaner Arbeit
bereiten wir noch ein leckeres Asado sprich Gegrilltes zu.
Am nächsten Tag fahren
wir über die chilenische Grenze bei Chile Chico und biegen kurz
danach in das abseits gelegene Valle Luna ab, wo wir am Nachmittag
noch eine schöne Wanderung, mit Blick in besagtes Mondtal,
unternehmen. Am Abend haben wir auf unserem Übernachtungsplatz,
aufgrund der hier fehlenden künstlichen Lichter, einen fantastischen
Sternenhimmel.
Nun ist es endlich soweit
es geht auf die viel beschriebene Carretera Austral. Der
Abenteuerstraße schlechthin. In dem kleinen Ort Fachinal finden wir
noch schnell eine neue Batterie und wir hoffen dass es nun ohne
technische Probleme weiter gehen kann. Die Carretera Austral ist eine
ca. 1.300 km lange Straße, die sich seit 1976 im Bau befindet, aber
noch immer zum großen Teil aus nicht asphaltierten Strecken besteht.
Sie erstreckt sich vom südlich gelegen Villa O´Higgins bis in den
Norden nach Puerto Montt. In Puerto Tranquilo besichtigen wir die
„Catedral de Marmol“. Um diese Höhlen aus der Nähe zu
besichtigen muss man sich in ein kleines Boot begeben, welches Einen
dann über den See zu den Höhlen fährt. Eigentlich keine große
Sache, aber wir haben ja unsere kleine Maus mit dabei. Für Marietta
ist es die erste Bootsfahrt in ihrem Leben und entsprechend skeptisch
ist sie als ihr eine Rettungsweste angezogen wird. Wir als Eltern
sind erleichtert, dass es passende Westen für Babys gibt. Die
Bootsfahrt verläuft zum Glück sehr ruhig und Marietta verschläft
den größten Teil der Fahrt. Die Marmorhöhlen sind beeindruckend.
Vom Wasser glatt geschliffen und ausgehöhlt, kann man hinein und
durch einige auch hindurch fahren. Das Marmor nimmt die Farbe des
Wassers auf, so dass man verschiedene Blau- und Weißtöne hat. Vor
allem wenn man bedenkt dass in 100 Jahren nur 1-2 cm des Marmors
durch das Wasser weggeschliffen werden, staunt man sehr. Teilweise
stehen riesige Marmorblöcke auf filigranen Säulen im Wasser und
doch kann man angstfrei darunter herfahren.
Einen kurzen aber sehr
schönen Abstecher von der Carretera Austral unternehmen wir noch in
das Valle de Exploradores. Dieses Seitental mit einer Länge von
ca.70 km und das one way ist noch sehr ursprünglich mit Regenwald
und Gletschern. Im Gegensatz zur Carretera ist die Schotterstraße
längst nicht so stark befahren. Die nächste größere Stadt auf
unserem Weg ist Coyhaique. Hier wollen wir einige Tage auf einem
netten kleinen Camping bleiben, um mal wieder Wäsche zu waschen und
den anstehenden Ölwechsel zu erledigen. Auch Annina und Pascal
beschließen einige Tage zu bleiben. So bietet sich an den Abenden
die Gelegenheit den nagelneuen Grill des Campingplatzes ausgiebig zu
nutzen. Doch nach drei Tagen wollen wir weiter. Schließlich müssen
wir etwas auf die Zeit achten, da der Besuch meines (Andre) Bruders
ansteht. Leider kommen wir zunächst nicht besonders weit. Nach
ziemlich genau 126 km will der Wagen nicht mehr. Er fängt an zu
stottern und bei der nächsten Steigung hat der Motor keine Leistung
mehr. Ratlos parken wir Morti am Straßenrand und stellen das
Warndreieck auf. Guter Rat ist jetzt gefragt. Nach einiger Zeit, wir
überlegen bereits einen Abschleppdienst zu organisieren, kommen
unsere Schweizer des Weges. Die Beiden erkennen unsere Notlage und
halten natürlich an. Auch Pascal, der sich gut mit Autos auskennt,
ist zunächst ratlos. So suchen wir mit Hilfe des Handbuches nach
evtl. Fehlerquellen. Nach dem Ausschlussprinzip landen wir irgendwann
beim Diesel und Dieselfilter. Als wir die Ablassschraube des
Wasserabscheiders am Filter öffnen, kommt uns einiges an Wasser
entgegen, zudem fällt auf, dass der Filter sehr heiß ist. Nachdem
wir den Wagen wieder zum Fahren gebracht hatten, quartierten wir uns
auf einen nahegelegenen Campingplatz ein, um im Internet nach den
Problemen zu recherchieren.
Mit einem unguten Gefühl
setzen wir am nächsten Tag unseren Weg fort. Dem Problem mit dem
nach wie vor sehr heißem Dieselfilter konnte ich bislang nicht auf
die Schliche kommen. Wir folgen der Carretera Austral, welche sich
immer mehr durch den kalten Regenwald schlängelt. Die Größe und
Dichte der Pflanzen und Bäume bringt uns zum Staunen. Besonders
beeindruckend sind die riesigen Nalca Planzen. Sie sehen unseren
Rhababer Pflanzen sehr ähnlich und sind als junge Triebe auch
essbar. Die Ureinwohner, die Mapuche, haben die Stängel auf lange
Wanderungen als Wasserreservoir mitgenommen. Wenn man so ein großes
Blatt mit bis zu 2 qm über seien Kopf hebt, ahnt man wie viel Wasser
in ihnen gespeichert sein muss. Dass es regnet während wir durch
den Wald fahren, stört gar nicht, im Gegenteil passt es sehr gut zur
Landschaft. Wir machen Stopp am Casa Ludwig. Die Vorfahren gründeten
den Ort Puyuhuapi in dem man noch immer die deutschen Einflüsse
Erkennen kann. So sieht man Häuser deren Einrichtung an Deutschland
erinnert, es wird deutsch gesprochen und es gibt kleine Kaffees die
den deutschen sehr ähnlich sind
In Chaitén kann man noch
an einigen wenigen Stellen erkennen was der Vulkanausbruch des
gleichnamigen Vulkans im Jahr 2008 angerichtet hat. Der Vulkan galt
als erloschen und brach am 02 Mai 2008 völlig unerwartet aus. Eine
bis zu 20 km hohe Aschewolke erhob sich aus dem Vulkankegel und
bedeckte den Ort Chaitén. Die Uferpromenade liegt seit dem ca. 200
Meter vom Meer entfernt. Die gesamte Bucht hat sich mit Asche und
Geröll gefüllt. Wir haben uns vorgenommen gemeinsam mit unserem
Besuch zurück zu kommen und den Vulkan zu besteigen. Auch den
bekannten Pumalien Park müssen wir zunächst zügig durchqueren um
unsere Fähre zu erreichen. Die Carretera Austral ist nicht
durchgängig bis Puerto Montt befahrbar und so geht es für uns in
Caleta Gonzalo auf die Erste und in Leptepu auf die zweite Fähre die
uns durch eine wunderschöne Fjordlandschaft bis nach Hornopiren
bringt. Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum Ende der
Carretera Austral in Puerto Montt. Da wir nicht in der Stadt bleiben
wollen fahren wir noch ein Stück weiter bis zum Lago Llanquihue und
suchen uns mit Blick auf den Vulkan Osorno einen Campingplatz.
Wie bereits im oberen Teil erwähnt, hat uns eine kleine Pannenserie erwischt. Die bereits beschriebenen Problemen sollten leider nicht die letzten bleiben. Nach einigen Werkstattbesuchen und einigen nach wie vor nicht geklärten Problemen am Fahrzeug haben wir uns dazu entschieden unsere Südamerikareise vorerst zu beenden. Da wir mit unserer Tochter Marietta ein Baby an Bord sitzen haben wollen wir keine Risiken eingehen.
Wir wollen unsere Reise
aber nicht beenden und die gemeinsame Elternzeit nutzen. Wir haben
unseren Landy in Valparaiso in einen Container gepackt und er wird ab
dem 11 April zurück nach Deutschland verschifft. Sobald wir ihn in
Empfang nehmen, werden wir uns auf Fehlersuche begeben und den Wagen
reparieren. Danach werden wir den Sommer in Europa unterwegs sein. Es
wird also mit Berichten aus unserer Elternzeit weitergehen, zudem
stehen natürlich noch die letzten Berichte aus Südamerika aus. Wir
werden Südamerika in sehr guter Erinnerung behalten und mit
Sicherheit zurück kommen um den nördlichen Teil zu bereisen.